4. Westernwald Festival: Let’s Have A Country Party
Vom 21. bis 23.07.2017 fand das Westernwald Festival in Nauroth statt. Countrymusik, Tanzen und Spaß - das Motto überzeugte!
Veröffentlicht am 27. Juli 2017 von Michael Förschges in Eventberichte
Westernwald Festival 2017. Die Künstler. Bildrechte: Michael Förschges
Am Wochenende vom 21. – 23.07.2017 war ich für Euch unterwegs nach Nauroth im Westerwald zum 4. Westernwald Country Festival. Nauroth liegt unweit der Ländergrenze zwischen Rheinland-Pfalz und NRW – ist aber bereits Rheinland-Pfalz-Gebiet. Gut ausgeschildert waren der Weg zum Festivalgelände und die Parkmöglichkeit gut zu finden. Über einen Platz mit diversen Verkaufsständen für alles, was ein Countryfan so braucht und auch einigen Möglichkeiten, dem kleinen Hunger entgegen zu wirken, führte mich mein Weg ins Festzelt. Wie auf Festivals üblich gab es Sitzgelegenheiten in Form von Bierzeltgarnituren, die dennoch Platz ließen für großzügig angelegte Gänge und einer großen Tanzfläche vor der Bühne.
Start des Eventwochenendes war um 17.30 mit Musik aus der Konserve zum Ankommen, sich zu Recht zu finden und – wichtig für die Linedancer – sich aufzuwärmen. Den Job des DJ übernahm für die gesamte Dauer der drei tollen Tage DJ Jamy Sheene mit ihrer umfangreichen Musikbibliothek. Hier war dann Wünschen sogar erbeten – möglichst mit Angabe des Linedance, der zu diesem Song passt.
Der offizielle Start war dann um 19.45 mit einer kurzen aber herzlichen Begrüßung durch die Moderatorin Eva East. Zum Start der Livemusik ließ es sich der Musikverein Nauroth nicht nehmen, die deutsche und die amerikanische Nationalhymne zu spielen. Und als Zugabe gab es auf besonderen Wunsch Evas noch das Thema von Winnetou. Nach einem fliegenden Wechsel – der Musikverein vor der Bühne rückte ab und gab die Bühne frei für die erste Band – hieß es Country Music live on stage mit Yendis. Die vier-köpfige Truppe, zwei Mädels und zwei Jungs aus dem Rheinland und Ruhrgebiet, stieg direkt hoch ein und eröffnete ihr Set mit einem eigenen Song. Aber man muss ja nicht alle Songs neu schreiben – Yendis hat demnach auch gute Coversongs in ihrem Programm, das insgesamt eine Mixtur aus Country, Classic Rock und Irish Fiddle Tunes ist. Heraus kommt eine erstklassig tanzbare und stets unterhaltsame Mischung, ganz zu schwiegen vom dreistimmigen Satzgesang und der Flexibilität der Bandmitglieder in Sachen Instrumentenbeherrschung. Das die Mischung der ersten zwei Stunden den Gefallen des Publikums fand, zeigte sich, als es am Schluss direkt nach einer Zugabe rief. Klar, dass trotz des getakteten Zeitplans so ein Wunsch immer erfüllt werden muss.
Vor dem zweiten Live-Act des jungen Freitag Abends gab es eine kleine Umbaupause. Diese Zeit wurde dann von unserer DJ Jamy Sheene überbrückt, in dem sie erste Musikwünsche erfüllte und dafür sorgte, dass die Tanzfläche immer gut gefüllt blieb. Auch der Veranstalter des Festivals, Frank Heidrich, nutze einmal die Gunst der Stunde und begrüßte kurz noch einmal die Countryfans und stellte dann für das 5. Westernwald Festival einen zusätzlichen Top-Act schon am Donnerstag in Aussicht. Man darf also gespannt sein auf 5 Jahre Festival und zugleich 40 Jahre Countrylady Eva East on stage. Ich kann mir vorstellen, dass 2018 der ganze Westerwald bebt, wenn in Nauroth Countryparty ist. Wir werden sicherlich auch vor Ort sein.
Um 22.30 hieß es dann auch wieder Bühne frei für fünf Ladies aus Tschechien. Die Country Sisters fanden ihren Weg in den Westerwald und auf die Bühne vom Westernwald Festivals. Angetreten um mit purer Frauenpower das Festival voran zu treiben. Diese hochklassigen Sängerinnen, Tänzerinnen und Musikerinnen sind seit fast 40 Jahren im Showgeschäft. Aber wie jede andere Band unterliegen auch die Country Sisters diversen Wechseln in der Band – in Nauroth auf der Bühne stand die Formation, die seit 2011 durch die Lande tourt. Nach einer Stunde war dann überraschender Weise auch erst einmal Schluss mit Livemusik und DJ Jamy Sheene sprang erst einmal ein. Wer aber dachte, die Schwestern vom Lande hätten ihren Job beendet, der war nach einer Pause von rund 45 Minuten überrascht, als die Ladies zur zweiten Runde antraten – natürlich in einem komplett neuen Outfit, was die Dauer der Pause erklärte. Es sind halt Frauen auf der Bühne.
Wie dem auch sei, die Ladies präsentierten eine Show, die sowohl die Bühne als auch die Menge komplett mit Reizen überflutet. Alle fünf Bandmitglieder beherrschen mindestens zwei Musikinstrumente und sind durchaus auch hübsch anzusehen. Die Uhr zeigte 01.15 Uhr am frühen Samstagmorgen, als die Country Sisters sich von der Bühne verabschiedeten. Aber echte Countryfans haben Durchhaltevermögen und die Linedancer waren voll in Ekstase. Zum „Runterkommen“ legte DJ Jamy dann doch noch etwas auf uns so endete der erste Tag des diesjährigen Westernwald Country Festivals gegen 02.00 Uhr.
Nach 11 Stunden hieß es dann am Samstagmittag ab 13.00 Uhr wieder „Welcome Back Y’all“. Zum Aufwärmen der müden Knochen und um wieder ein wenig die Stimmung anzufeuern gab es erst einmal wieder Partymusik dargebracht von DJ Jamy. Und tatsächlich füllte sich das Festzelt in Nauroth relativ schnell wieder mit interessierten Gästen und eingefleischten Country- und Linedance-Fans. Den Opener machte eine junge Künstlerin, die erst seit einem guten Jahr ihren Weg zur Countrymusik und auf die Bühne gefunden hat. Julie Carpenter. Als Baujahr 1987 ist sie im Westerwald zu Hause und bezeichnet sich selbst als „simple Country Girl“. Musikalisch ist Julie (noch) als Einzelkäpmferin unterwegs und hat ihre Band auf CD dabei und doch merkt man ihr ihre Liebe zur Countrymusik an – egal ob es sich um „ältere“ Titel wie zum Beispiel von Dolly Parton oder Lynn Anderson handelt oder um „neue“ Songs wie etwa Stücke von Amy McDonald und Sarah Evans. Dementsprechend war auch die Resonanz auf ihr 30-Minuten-Set. Mit viel Applaus und dem Versprechen, später noch einmal wiederzukommen verabschiedete sich Julie erst einmal.
Wer jetzt auf den nächsten Live-Act wartete, der wurde vom vorgezogenen Soundcheck des Top Acts an diesem Samstag, den 22.07.2017. Hierzu kommen wir dann später. Im Programm ging es dann wieder weiter mit dem Auftritt der Moderatorin Eva East. Denn die „Country Mama“ – wie sie freundschaftlich auch genannt wird – ist natürlich auch eine hervorragende Sängerin. Da sie in ihrer Doppelrolle natürlich mächtig buisy war, fiel ihr eigenes Set auch ein wenig kurz aus. Aber auch unter Stress hat Eva immer ein Gespür für Newcomer und so holte sie eine junge Dame mit auf die Bühne – Ramona, die während der drei Tage sonst nur im Service hinter der Theke oder an den Tischen anzutreffen war. Mit ihr performte sie auch einen gemeinsamen Song.
Nahtlos ging es weiter mit der nächsten Künstlerin, die quasi ein Heimspiel hatte, da sie aus Nauroth kommt. Die Rede ist von Konny Kron. Als erfahrene Künstlerin war es für Konny ein leichtes, sich von der Bühne zu verabschieden und – Funkmikro sei Dank – den direkten Kontakt zu den Besuchern zu suchen. Da auch Konny ihre Band in Form einer CD dabei hatte, brauchte sie in Sachen Bewegungs-drang keine Rücksicht nehmen. Musikalisch geht es mal langsam und sanft, mal fetzig und schnell – immer ein Rhythmus, der zum Tanzen einlädt. So kommt sie auch im Zelt zu Nauroth gut an.
Weiter im Programm ging es mit Caty Andrew – einer Countrylady die ihr Debüt im Jahre 2010 gab. Damals blickte sie bereits auf 30 Jahre „Gesangskarriere“ zurück. als Kind schon im Kinderchor aktiv, gefolgt von mehreren Schul- und Jugendchören, war sie zuletzt 10 Jahre lang Mitglied des „Good News Gospel Choir“ der Musikschule Leichlingen. Dort konnte sie erste Erfahrungen als Solistin sammeln. Diese Erfragungen nutzt Caty jetzt bei ihren Auftritten in Sachen Country und fährt auch ganz gut damit, wie das Feedback der Fans vor Ort beweist.
Um 16.30 Uhr hieß es dann erst ein am Pause für die Künstlerinnen und Künstler und Bühne frei für einen Line-Dance-Instructor der etwas anderen Art. Thunder Gomes – angereist aus Geldern am Niederrhein zusammen mit seiner Linedance-Truppe, den Thunder Boots. Die kommenden 30 Minuten gehörten ihm und den lernwilligen Linedancern. Das Ziel war ein Linedance im Catalan-Style zu erlernen. Es handelte sich um den „I Saw The Light“ – einem 64 Schritte Tanz, der natürlich zum Song mit demselben Titel getanzt werden kann. Und was einen guten Linedance Trainer ausmacht, das zeigte sich nach dieser halben Stunde, nach der die Choreo bei (fast) allen Linedancern sicher saß.
Auf der Bühne hatten sich zwischenzeitlich zwei Cowboys positioniert, um mit einem kurzen Set auf sich aufmerksam zu machen. Es waren Norbert und David und zusammen sind sie Six String BBQ. Seit Anfang diesen Jahres arbeiten die Beiden zusammen und haben auch schon eine Demo-CD am Start. Über einen Besuch im sozialen Netz und einem „Like“ würden sie die beiden Künstler sicher freuen.
Dass das Westernwald Country Festival nicht nur was für die Ohren zu bieten hat, demonstrierten ja am Freitag schon die Country Sisters. Heute, am Samstag, stieg eine junge Lady auf die Bretter, die die Countrywelt bedeuten und bot neben einer tollen Stimme auch eine tolle Figur. Jill Fisher – so der Name der Lady – bewies einmal mehr, dass Countrymusic in allen Altersstufen zu Hause ist. Geboren im Jahr 1995 hat die charismatische Sängerin schon über ein Jahrzehnt Bühnenerfahrung zu verzeichnen. Jill ist eine leidenschaftliche Countrysängerin. Sie performt unter anderem Songs von Carrie Underwood, den Dixie Chicks und Taylor Swift. Von Rock’n’Roll über Country – für jeden Anlass und Geschmack ist etwas dabei. Dadurch entstand ihr Motto: Countrymusic and more.
Und „more“ wollten auch die Fans haben und ließen Jill erst von der Bühne, als es hieß, dass sie später noch einmal wiederkommen würde. Aber auch der nächste Künstler brauchte sich nicht zu verstecken. Sweddy und seine Gitarre haben sich für das Genrre des Country-Rock entschieden und vor allen orientieren sie sich an Garth Brooks. Als DIY-Musiker lernte Sweddy nach eigener Auskunft immer nur durch das Abschauen bei anderen und macht seitdem sein eigenes Ding mit seiner Gitarre und Begleitband von CD.
Auf dem Programm stand jetzt die „Highway Women und awsome Cowboy Show“. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, dem sei hier kurz erklärt, was sich dahinter genau verbirgt. Es ist wie der Name schon sagt eine Show, bei der in diesem Falle alle Solokünstler des Festivals jeweils mit einem Song auch als Solokünstler auftreten und zusätzlich mit einem anderen Künstler zusammen als Duo. So trat dann zusammen mit „Countryküken“ Julie Carpenter der Kollege Sweddy als Duett-Partner mit auf der Bühne. Auch Jill Fisher zeigte sich in dieser Show noch einmal mit einem Solotitel auf der Bühne. Als Duo hatte sie sich Barry P. Foley zur Seite geholt. Es war für die einen quasi eine Zugabe und für andere Künstler, die ihren Auftritt erst am nächsten Tag hatten, schon mal ein „Hallo-Sagen“ zum Publikum. Insgesamt dauerte diese Showeinlage knappe zwei Stunden und endete in der großen Runde mit allen Beteiligten Künstlerinnen und Künstlern, die alle zusammen „Country Roads“ sangen.
Und weil das Publikum in Nauroth von dieser Sache so begeistert war, kamen Eva und ihre Kolleginnen und Kollegen ganz schön ins Schwitzen, als dann auch noch die Rufe nacheiner Zugabe laut wurden. Nach kurzer Abstimmung mit allen Beteiligten und der Technik gab es dann noch „Halleluja“ als bunte Mischung aller Künstler.
Um die Bühne wieder frei zu bekommen und der nachfolgen Band etwas Zeit zu geben, sich einzurichten, waren wieder die Qualitäten der DJ gefragt. Kein Problem, wurden doch immer wieder Wunschzettel am Pult abgegeben, die es zu erfüllen galt.
Pünktlich um 21.45 Uhr hieß es dann Bühne frei für den Top Act an diesem Samstagabend – die Music Road Pilots machten sich breit. Die fünf Cowboys aus den Niederlanden hatten viel gute Laune Country mitgebracht und die Mixtur aus eigenen Titeln und Coversongs kamen sowohl bei den Linedancern als auch bei den „normalen“ Countryfans gut an. Und wie es bei Profis so üblich ist, hatten die holländischen Cowboys auch eigenes Personal mit um auch schon während des Auftritts den Bedarf an CDs und sonstigen Fanartikeln zu befriedigen.
Nach einer guten Stunde bester Unterhaltung durch die Piloten gab es für alle eine kleine Verschnaufpause, die – wie immer an diesem Wochenende – von DJ Jamy musikalisch gefüllt wurde. Es reichte aber gerade mal für eine Handvoll Tänze, denn die Music Road Pilots ließen nichts anbrennen. Um kurz nach 23.00 Uhr ging es dann auch weiter mit dem zweiten Set – im Grunde die elsber bewährte Mischung von schnellen und langsamen, lauten und leisen Songs wie im ersten Durchgang. Warum auch am Konzept etwas ändern, wenn es bislang sich bestens bewährt hat. Eigentlich war geplant, sich „The Devil Went Down To Georgia“ vom Publikum zu verabschieden – aber das Publikum hatte da andere Pläne und wollte – verständlicher Weise – mehr! Also gab es noch zwei weitere Songs live on stage bevor die Jungs dann um 0.20 Uhr die Bühne verließen und in die Nacht entschwanden. Für die noch anwesenden Countryfans und Linedancer aber ein Grund es den Music Road Pilots gleich zu tun – schließlich gab es noch genug Musikwünsche an DJ Jamy, die dann dafür sorgte, dass der letzte Cowboy gegen 2.00 Uhr morgens sein Pferd bestieg und heimwärts ritt.
Der letzte Tag des Festivals war als Familientag deklariert, bei freiem Eintritt wurde dennoch für jeden Countryfan und Linedancejunkie was geboten. Den Auftakt zum wach werden und die Muskeln wieder auf Betriebstemperatur zu bringen machte wie an den beiden ersten Tagen auch schon DJ Jamy Sheene und trotz der „frühen“ Stunde – es war erst 11.00 Uhr – war die Resonanz im Festzelt schon recht hoch. Als nach einer Stunde die Linedancer wieder fit waren und auch die Countryfans sich im Festzelt eingerichtet hatten kam ein Donner auf die Bühne – Thunder Gomes startete seinen 2. Workshop in Sachen Linedance im Catalan Style. Der erste Tanz zum Song „All You Need Is Me“ war der J.R. – ein Einsteigertanz mit 32 Schritten und ohne Extras. Nach 15 Minuten war das Lernziel erreicht und die Choreo saß. Da noch Zeit war bis zum ersten Music Act brachte Thunder den Interessierten auch noch den LaLaLi bei, den man zum Song „This Is Not Goodbye“ tanzen kann. Da auch hier die Schritte in kurzer Zeit erlernt waren, kam man dann schnell zum Punkt, das Gelernte zu vertiefen. Also gab es nun hintereinander weg die passende Musik für die beiden Tänze und als Übung auch gleich den Song zum Tanz des Vortages.
Der erste Künstler des Tages war gleich ein Ehepaar. Die aus den Niederlanden angereisten Mona und Ronald Engelman. Die beiden sind Vollblutmusiker und (leider) erst seit kurzem in der Country-Szene zu Hause. Aktuell sind nur mit Begleitband von CD unterwegs- überzeugen aber durchaus mit ihren Darbietungen, wie der Rückhalt im Publikum zeigte. Fliegender Wechsel auf der Bühne und eine weitere junge Countrylady präsentierte sich erstmal einem großen Publikum. Jaimy Taylor. Als Tochter von Mona und Ronald ist ihr musikalischer Weg ja schon festgelegt – dennoch ist Jamy ein gutes Beispiel, wie junge Talente beim Westernwald Country Festival gefördert werden. Die 19-jährige Sängerin aus dem Nachbarland Holland freut sich auf ihren Auftritt vor den Fans und diese gaben ihr auch sofort zu verstehen, dass sie mit der Leistung des jungen Countrygirl sehr zufrieden waren.
Der nächste Interpret kam bewaffnet auf die Bühne – er hatte zur Unterstützung seiner Performance eine Gitarre dabei. Und da auch bereits die ersten beiden Acts aus den Niederlanden stammten – wie auch so mancher Besucher des Westernwald Festivals – so reihte sich Marco Hemelrijk in diese Folge ein. Für sein Set hatte er sich als Scherpunkt das Werk von Alan Jackson ausgesucht, baute aber auch Songs anderer Interpreten mit ein. Wie auch seine niederländischen Kollegen hatte auch Marco die Unterstützung von CD dabei.
Der nächste Act war Barry P. Foley. Geboren wurde Foley in den USA, lebt aber in Bayern. Barry ist ein erfahrener innovativer Gitarrenspieler und ein Musik-Lexikon auf „zwei Beinen“. Als Interpret von bekannten Songs verleiht er der Musik seinen eigenen Stil and Respekt. Als Solist ist er sehr kreativ, komponiert, schreibt und veröffentlicht erfolgreich eigene CDs. Anzumerken sei noch, dass Barry nur als Sänger und seiner Gitarre auftrat – ohne Unterstützung aus der Konserve. Und um sein Set etwas bunter zu gestalten, holte er sich spontan seinen Kollegen Danni Wünschel mit auf die Bühne, für eine kurzes Intermezzo von zwei gemeinsamen Songs. Ebenso holte er sich nacheinander die beiden Musiker der Glorreichen Zwei dazu. Dirk mit seiner Trompete unterstütze bei „Renember The Alamo“. Claudia – die andere Hälfte der Glorreichen Zwei – unterstützte Barry mit ihrer Gitarre und beim Gesang von „When You Say Nothing At All“.
So gestaltete sich auch der Übergang auf den nächsten Programmpunkt recht fließend, denn es waren Dirk und Claudia von den Glorreichen Zwei, die den Sonntag weiter fortführten. Wie schon erwähnt waren hier Gitarre und Trompete die Instrumente der Wahl. Mit ihrer Mischung aus klassischen und modernen Countrysongs sowie Instrumentaltiteln aus Western wie High Noon, Alamo, Winnetou u.v.a. sind sie unverwechselbar und fanden selbstverständlich auch viele neue Freunde im Publikum.
Als letzter Musiker beschloss dann noch Danni Wünschel als Solokünstler das Event. Nach einer Bandkarriere versucht er nun alleine sein Ding, den Spuren seiner Idole wie Hank Williams, Johnny Cash, Kris Kristofferson, Merle Haggard oder Willie Nelson zu folgen und spielet aus seinem reichen Repertoire an traditionellen amerikanischen Country-Songs und eigenen Werken.
Doch trotz eines anstrengenden Wochenendes in Nauroth im Westerwald hatten die Besucher auch an diesem Sonntag immer noch nicht genug, so dass kurzerhand DJ Jamy den Nachmittag bis 20.00 Uhr ausdehnte, um auch den letzten Wunsch der Linedancer zu erfüllen.
Insgesamt waren es drei Tage Country Party pur. Es herrschte die ganze Zeit über ein friedliches Miteinander und niemand musste Angst haben um sein Hab und Gut, wenn er einmal außerhalb des Zeltes den Westernmarkt durchstöberte oder auf der Tanzfläche war. Dafür einmal ein Dankeschön an alle Countryfreunde, die dieses Festival so ablaufen ließen, wie es ablief. Danke auch an den Veranstalter Frank Heidrich und Country-Mama Eva East für den tollen Support an diesem Wochenende. Gespannt bin ich auf 2018 wenn es heißt 5. Westernwälder Country Festival und ebenso 40 Jahre on stage Eva East. Die Einladung an Country.de zur Berichterstattung liegt schon vor. Danke dafür und das Vertrauen in unsere Berichterstattung bei Country.de.
Abschließend noch eine kleine Anmerkung.
Gerade am Sonntag habe ich oft gehört, dass die Künstler ja nur „Karaoke Country“ machen würden, da es sich ja um Solokünstler handelte, die halt die Musik von der CD zuspielen. An alle die, die der Meinung sind, dass solche Künstler Musiker zweiten Ranges sind, der sollte sich mal einfach seine Lieblings-CD aus dem Regal holen und auf der nächsten kleinen Party im Freundeskreis dazu einmal live Mitsingen. Da gilt es textsicher zu sein und vor allem Ton und Tempo zu halten. All das haben sämtliche Solokünstler an diesem Wochenende bestens hinbekommen und gerade für Newcomer ist dieser Weg als Einstieg in die Karriere recht einfach zu bewältigen. Ich ziehe meinen Hut vor den Ladies und Cowboys, die an diesen drei Tage alleine oder auch nur zu zweit auf die Bühne kamen und die volle Aufmerksamkeit der Fans hatten; anders als bei Bands, wo man sich schon mal gegenseitig bei kleinen Patzern helfen kann.
Also, in diesem Sinne. Keep it Country!
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